Ich hatte früher eine ganz andere Art zu schreiben, eine klassische Art. Ich habe sogar versucht, meinen Blog auf diese klassische Weise zu starten. Bei diesem Versuch musste ich sehr schnell feststellen, dass die Fatigue zunahm, die Steifigkeit meiner Gelenke auch. Der Schwindel wurde durch das längere Sitzen und harte Konzentrieren auch nicht besser. All dies und der Brain Fog, der mir dann erst wirklich bewusst wurde, hinderten mich derart, dass ich mehrmals überlegte, den Blog ganz aufzugeben.
Mir war gar nicht bewusst, dass ich in dieser Hinsicht radikal umdenken muss. Dass ich meinen Blog auf eine ganz andere, für mich aktuell sehr mysteriöse Art schreiben muss.
Denn mit der klassischen Art des Schreibens komme ich jetzt nicht zurecht – sie macht mich sogar kränker. Ich kann es mir nicht erlauben, längere Zeit zu sitzen. Ich kann es mir nicht erlauben, in einer bestimmten Körperhaltung zu verharren, während ich schreibe. Ich kann es mir nicht erlauben, längere Zeit auf Texte zu schauen, sie zu überarbeiten oder zu überlegen, wie ich sie umformuliere.
Und ich kann es mir erst recht nicht erlauben, mit meinem Kopf oder meinem Geist über längere Zeit auf kreative Wanderschaft zu gehen – etwas, das eigentlich die Essenz des Schreibens ausmacht. Denn bis dahin bin ich ganz einfach erschöpft und ausgelaugt. Recherche betreiben, unbekanntes Neuland erforschen und kreieren durch Learning-by-Doing, Fehler machen, kreatives Denken, neue Apps ausprobieren... puh, das ist alles mega-anstrengend!
Kreativ sein mit ME/CFS
Wie kann ich kreativ sein mit CFS? Wie kann ich kreativ bleiben?
Die Kunst des Schreibens besteht darin, Sätze und Wörter mit einer gewissen Magie, mit einem Hauch von Zauber sich entfalten zu lassen, sodass sie die Leser in ihren Bann ziehen. Doch genau das klappt für mich nicht mehr – nicht für jemanden, der CFS hat.
Ich muss andere Lösungen finden, und diese Lösungen sind zurzeit irgendwo da drinnen, verborgen in meinem Kopf, eingehüllt in Nebel. Es fasziniert mich, dass ich etwas ändern muss – und ich weiß, dass das schon lange auf mich zukommt.
Vor vielen Jahren hatte ich nämlich einen Traum, der mir sagte, dass ich zwar weiterhin auf meine typische Art für andere schreiben würde, dabei jedoch eine völlig moderne Herangehensweise einsetzen müsste, um dies zu tun.
Als ich aufwachte, war ich fasziniert. Aber gleichzeitig war ich entsetzt. Über die Jahre habe ich immer wieder gegrübelt und nachgedacht: Wie könnte ich das umsetzen? Wie soll das funktionieren? Das geht doch nicht!
Wo bleibt die Magie und der Zauber?
Ich würde auf meine Art schreiben wollen, und jede Veränderung daran würde vermutlich dazu führen, dass ich am Ende gar nicht mehr in meiner eigenen Art schreibe. Meine Persönlichkeit, meine
Stimme, mein Charakter würden dadurch doch gar nicht mehr rüberkommen. Wie soll das überhaupt möglich sein, wenn ich auf eine mir unbekannte und nicht klassische Art schreiben müsste?
Ich war völlig perplex.
Ja, und jetzt merke ich, dass die Zeit gekommen ist, in der ich das wohl tatsächlich umsetzen muss. Wie genau, weiß ich zwar noch nicht, aber ja, mein Traum von damals vor Jahren hatte recht. Auf
die klassische Art kann ich auf gar keinen Fall mehr schreiben oder meinen Lesern etwas auf interessante Weise mitteilen, denn meine Gesundheit hat absolute Priorität.
Hat die Gesundheit Priorität?
Falls es wirklich keinen anderen Weg geben sollte (was ich aber nicht glaube 😀), wäre das klassische Schreiben keine Option mehr für mich. Ich denke, die Zeit der künstlichen Intelligenz ist in meinem Fall genau zur richtigen Zeit gekommen.
Auf jeden Fall kann ich bei der künstlichen Intelligenz schon mal nachfragen, wie ich vorgehen soll 😄. Aber ja, wenn es wirklich keinen anderen Weg gäbe als das normale, klassische Schreiben, bei dem man stundenlang vor dem Computer sitzt, was ich früher, als ich noch kein CFS hatte, sicherlich sehr genossen hätte, dann würde ich das Bloggen tatsächlich jetzt sein lassen.
Ich würde es einfach nicht machen, weil mir meine Gesundheit am Ende doch viel, viel wichtiger ist. Außerdem denke ich, dass es auch für andere wichtig ist. Wie soll ich ein Vorbild sein, damit andere hoffentlich gesünder werden oder ihre Gesundheit besser schützen, wenn ich es selbst nicht tue?
Kreativität ist Therapie für CFS
Ja, die Gesundheit hat Priorität. Und gerade deswegen sollen wir kreative Wege suchen! Denn Kreativität ist meines Erachtens ein Teil der Therapie für unser CFS. Aber eine berechtigte Frage ist: Wie kann ich kreativ sein, ohne mich zu überfordern? Das ist jetzt für mich eine neue Herausforderung, dies herauszufinden.
Denn ich habe natürlich meinen Blog nicht aufgegeben. Irgendwas in mir ist bereit für eine Weile eine Erschöpfung zu erdulden, um eine schwierige Hürde zu überwinden. Denn ich merke schon, dass meine neugefundene Kreativität mich glücklich macht und mir seelisch gut tut. Ja, es ist ermüdend, Neues auszuprobieren und sich zum harten Konzentrieren zu zwingen, aaaber wenn ich mir Hilfe hole, kann ich sicherlich diese schwierige Zeit überbrücken und auf langer Sicht Tools implementieren, die mir das kreieren vereinfachen, automatisieren und produktiver gestalten.
Also, wie kann ich kreativ sein trotz chronischer Fatigue? Wie gesagt, die Zeit des AI ist genau richtig gekommen. Ich habe schon auf YouTube gesehen, dass es viele Apps da draußen gibt, die einem das Leben erleichtern können, und meine Recherche gestaltet sich so spannend, dass ich gerne die Müdigkeit in Kauf nehme, zumindest bis zu einer gewissen Grenze. Hmm, mit meinen Grenzen bin ich die letzten sechszehn Jahren nicht so gut umgegangen. Also Vorsicht ist geboten.
Kreativ werden in kleinen Schritten
Die Schritte zum hoffentlich baldigen fliessenden Bloggen-Erlebnis sind klein und sehr mühsam. Ich sage mir ich muss geduldig bleiben. Finde ich gerade nicht so leicht, denn ich bin aufgeregt und möchte vorankommen. Du kennst das ja: Der Wille hat überhaupt kein Problem damit, was umsetzen zu wollen; unser Wille kennt keine Erschöpfung. Aber Körper und Kopf ziehen nicht mit.
Aber zurück zum Thema: Um Zeit zu sparen höre ich mir YouTube-Videos oder Podcasts übers Blogschreiben an während ich spazieren gehe, oder während ich koche oder aufräume. Ein kleiner Trost während ich etwas erledige, das nicht halb so spannend ist wie mein kreatives Projekt.
Und ich versuche, den zähen Nebel in meinem Kopf zu durchbrechen und auf kluge Fragen zu kommen, die ich bei Chatty, meinem ChatGPT, eingeben kann. Er soll mir helfen, auf langfristige Lösungen zu kommen, wie ich doch einen Blog führen kann, auch wenn für mich auf sicherlich etwas ungewohnte Weise.
Es gibt nur ein Problem bei diesen AI-Apps: Die sind nur so clever wie der Input, den sie bekommen. Seufz. Geduld, Geduld.
Ich werde berichten.
Also, bis dann!
Deine Alice
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