Atomic Habits - die 1% Methode
von James Clear
Eigentlich gelogen, denn ich habe das Buch als Hörbuch. Also, ich höre gerade…
Dieses Buch kann ich nur empfehlen. Warum? Erstens kommt die Hintergrundgeschichte und die Strategie sehr authentisch rüber. Man glaubt einfach diesem Mann und seiner Methode. Zweitens finde ich James Clears Methode hochmotivierend und absolut sinnvoll. Und drittens, dem Buch liegen anbei pdfs von erklärenden Diagrammen und nützlichen, inspirierenden Vorlagen!
Kleine Schritte...? ...ist das ein Buch über Pacing? 🤔
Für mich war es motivierend, mir immer wieder eingebläut zu bekommen, dass auch kleine Dinge in ganz kleinen Schritten umzusetzen oder in Minischritte aufzuteilen, einem ein Gefühl des Erfolges und der Bestätigung geben kann. Ehrlich gesagt, führt das viel eher zu dem Gefühl, etwas machen und umsetzen zu können, als wenn man sich etwas Großartiges oder Schwieriges oder Aufregendes vornimmt.
Ich nehme mir persönlich oft Dinge vor, die ich als relativ einfach einschätze. Aber nachdem ich dieses Buch gelesen habe, wurde mir klar, dass ich mich selbst falsch einschätze und mir jedes Mal zu viel vornehme. Ich glaube, vielen Menschen mit ME/CFS geht es ähnlich wie mir, wenn ich das so im Internet lese oder auf YouTube höre: Wir versuchen allzu sehr, uns zu verbessern oder zu verändern, oder wir nehmen uns einfach zu hart in die Zange.
Wir denken, dass wir uns eine Kleinigkeit vornehmen, aber im Grunde genommen fangen wir etwas Neues an – wie zum Beispiel „nur“ 20 Minuten am Tag joggen zu gehen (Hallo? Ich war noch nie in meinem Leben joggen!?!) und denken vielleicht unbewusst: Ja, andere bekommen das auch hin, also sollte ich es auch schaffen!
Jetzt frage ich mich: Wieso messe ich mich an anderen? (Und überhaupt: Wieso versuche ich überhaupt, mich zu verbessern, wenn ich eigentlich gut genug bin, so wie ich bin? OK, ich schweife ab). James Clear macht deutlich, dass man von Anfang an als Person gut genug ist und bereits sein Bestes leistet – oder zumindest Gutes leistet. Möchte man dennoch etwas verbessern, dann sollte man radikal runterfahren, statt radikal raufzufahren.
Am Anfang des Buches gibt er extrem gute Beispiele, bei denen klitzekleine Veränderungen im Endeffekt riesige Erfolge oder Gewinne erzielt haben. Im gesamten Buch nimmt er seine Methode wirklich unter die Lupe, und manchmal hat man fast das Gefühl, dass er sich wiederholt. Das tut er zwar nicht, aber seine ausführlichen Erklärungen und dieses ständige Einbläuen helfen – zumindest mir –, den ersten Schritt zu machen, und zu verstehen, dass Erfolg von Gewohnheit kommt. Seine minutiösen Erklärungen im Buch wirken wie ein Takt – ja, genau, fast wie eine sich wiederholende Gewohnheit. So kommt man wirklich auf den Geschmack und möchte selbst solch eine Gewohnheit umsetzen.
Tolle Lektüre - auch für ME/CFS-Betroffene!
Vor allem, die "1%-Methode" erinnert mich ans Pacing!
James hätte tatsächlich sein Buch so benennen können. Die kleinen Schritte, die geduldigen Wiederholungen, das Langsame, die Zuversicht auf dem Erfolg, die positive Einstellung, das Nicht-über-seine-Grenzen-hinausgehen, das Nicht-Aufgeben, das bewusste Planen und Dosieren von Aktivitäten… kommt dir das auch bekannt vor? 😄 Hahaha, er hätte sein Buch auch etwas ähnliches nennen können wie "Die Löffel-Theorie" (von Christine Miserandino erfunden, auch eine gute, bildliche Methode, finde ich)...
Also, ich finde seine „1%-Methode“ wirklich sehr einleuchtend. Ich denke, Menschen mit ME/CFS sollten sich seine Methode oder sein Buch unbedingt anschauen. Mir hat das Buch eine andere Sichtweise auf mich selbst gegeben und mich mit kleinen Erfolgen glücklicher gemacht – die ich mittlerweile tagelang oder sogar wochen- oder monatelang durchziehe.
Wenn ich dann noch merke, dass diese kleinen Dinge, die ich mache, mir Freude bereiten, frage ich mich: Wo warst du vorher? Wieso hast du diese Sachen nicht schon früher gemacht?
In anderen Worten: Ich brauchte den Anstoß von jemandem wie James Clear. Also danke, James Clear! :-)
P.S. So, ich muss hier zugeben, dass ich das Buch nicht gerade lese, wie der Titel dieses Eintrags suggeriert. Ich habe es über Juli und August gelesen. Aber wegen einer Verlinkung zu diesem Beitrag, die ich in der entsprechenden Audio vorgelesen hatte…also ich hätte jetzt das Audio editieren müssen, schwitz… und naja, du merkst schon, ich bin noch am Herausfinden, was ich in diesem Blog tun und was ich lassen sollte…puh, das ist schon ein stressiger Lernprozess…
Kommentar schreiben