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8. Wochenrückblick

Ein Kampf gegen den Perfektionismus

Warum fällt es mir so schwer, es einfacher zu machen?

Diese Woche fiel mir auf, dass ich meine 6-Minuten-Aktion (klicke hier für meine 1. Aktion) eigentlich auch einfach vor dem offenen Fenster oder der offenen Gartentür – also der Glastür zum Garten – machen könnte. Es steht sogar genauso in meiner Aktion. Und, habe ich es getan? Nö.

 

Ich habe kurz darüber nachgedacht, warum das so ist. Klar, mal wieder Perfektionismus. Es muss ja „richtig“ gemacht werden – richtig rausgehen in den Garten und dort sitzen. Und bei dem aktuellen Wetter – nebelig und trüb, wie an den Tagen zuvor – da hatte ich nicht nur keine Lust, sondern machte den Wecker auch noch komplett aus, weil ich mir dachte: „Ach, ich denke ja gleich dran.“ Tat ich natürlich nicht. Aber es ist ja auch nicht schwer, das zu vergessen, wenn man vom Wetter null motiviert ist 😏

Die richtige Balance zwischen Blog und Alltag

Nach wie vor denke ich, mein Blog hat Priorität – aber das stimmt eigentlich gar nicht. Denn beides ist wichtig. In meinen Blog zu schreiben, macht mir total Spaß. Rauszugehen eher weniger, aber es ist genauso wichtig. Nicht nur, um ein bisschen frische Luft zu tanken, sondern wegen des Rituals. Denn jedes Mal, wenn ich draußen bin, starre ich nicht aufs Handy, sondern nutze die Zeit wirklich zum Runterfahren. Einfach nichts tun, nur meine Umgebung wahrnehmen 🧘‍♀️.

Kleine Auszeiten für das Nervensystem

Dieses Nichts-tun...Ich glaube, das ist eine Seltenheit – aber eine sehr gute Sache, gerade bei CFS. Für jemanden mit chronischem Fatigue-Syndrom ist es wichtig, sich diese paar Minuten Auszeit am Tag zu gönnen, um wirklich runterzuschalten. Das tut meinem Nervensystem gut.

Wertvoller Einblick für CFS-ler

Ich hatte die SRF-Wissen-Dokumentation „Innere Ruhe – auf der Suche nach mehr Gelassenheit im täglichen Stress“ geschaut (klicke hier für den Link dazu – übrigens ist der Großteil der Sendung auf hochdeutsch moderiert), und sie ging mir wirklich unter die Haut. Die Sendung ist meiner Meinung nach definitiv relevant für CFS-ler, denn ich habe oft gehört, dass manche mit Traumata, ACEs (Adverse Childhood Experiences), PTBS, Nervenentzündungen oder ähnlichem zu kämpfen haben.

 

In dieser Doku geht es unter anderem um eine Frau, die Erfahrungen gemacht hat, die sicherlich einige von uns ansprechen werden. Die Sendung zeigt, wie sie mit ihrem Trauma umgegangen ist, und ich dachte, ihr Umgang mit ihrer Krankheit könnte ein wertvoller Tipp für uns CFS-ler sein.

Selbstwirksamkeit

Es wurde auch das Thema Selbstwirksamkeit angesprochen, also die Fähigkeit, sich selbst als jemanden zu erleben, der etwas bewirken kann. Dieser Tipp hat mich an James Clears Buch „Die Ein-Prozent-Methode“ erinnert. Klicke hier für meine Zusammenfassung des Buches. Genau wie er es beschreibt, finde ich auch, dass klitzekleine Schritte für Veränderungen und bessere Gewohnheiten wirklich effektiv sind. Wenn das Ziel dieser kleinen Schritte unterhalb der Schwelle des möglichen Scheiterns angesetzt wird, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass man sie erreicht, enorm. So kann man täglich kleine Erfolge feiern und sein Selbstvertrauen stärken.

Die Müdigkeit hat mich eingeholt

Ein kleiner Crash

Montag war ich entsetzlich müde. Mein Körper war müde, mein Geist war müde. Da ich am Samstag angefangen hatte, Muskelkater in den Waden und dann in den Oberschenkeln zu bekommen, konnte ich mir schon vorstellen, wo das herkam – vom Fahrradfahren am Freitag zuvor.

Meine Fahrradtour und der Beginn eines kleinen „PEM“

Im Laufe des Samstags war ich noch überrascht, dass ich nichts von meiner kleinen Fahrradtour zum Supermarkt spürte. Aber jetzt überraschte es mich nicht, dass es mich einholte. Es war ein klitzekleiner Crash. Klicke hier, um mehr über ME/CFS-Symptome zu erfahren.

 

Ich hatte die letzten Nächte wirklich super geschlafen – schön lang, tief und fest. Okay, das mit dem tief und fest war eigentlich nichts Neues, aber die Länge schon. Letzte Nacht war ich sogar schon vor elf im Bett, also sieben Stunden Schlaf. Vorgestern waren es sogar acht Stunden Schlaf.

PEM – Wenn der Körper nicht mehr mitzieht

Und trotzdem spürte ich eine derartige Erschöpfung, dass ich nicht darüber hinwegkam. Ich merkte, dass ich dagegen ansteuerte, mich hinzulegen, obwohl ich es vielleicht einfach mal tun sollte – für zehn Minuten. Wenn ich mein eigenes Kind wäre und es mir genau das erzählen würde, würde ich sofort sagen: „Leg dich hin, zehn Minuten, Augen zu.“

 

Ich konnte nicht aufhören zu gähnen. Mein Körper fühlte sich schon so an, als wäre er von einem kleinen LKW überrollt worden. Vielleicht sollte ich wirklich mal zehn Minuten ruhen – und das tun, was ich anderen rate. Hahaha.

 

Yes, die Fatigue hatte mich eingeholt. Ein kleiner PEM. Ich fragte mich, wie lange sie andauern würde.

Bloggen macht müde – wie finde ich die Balance?

Ich habe sicherlich bis jetzt mehrmals angemerkt 🫨 dass mich das Blogschreiben echt müde macht. Das ist sehr ärgerlich, wirklich ärgerlich. Mir fehlen all die kleinen Bewegungen, die ich in den letzten Jahren bewusst gemacht habe, um mich besser zu fühlen. Jetzt sitze ich viel mehr und leiste auch sehr viel mentale Arbeit. Das macht sicherlich müde, aber nicht so sehr wie das verspannte Sitzen selbst. Ich glaube, mein Körper verkrampft zusätzlich durch die geistige Anstrengung.

 

Dabei macht mir das Bloggen Spaß, und ich lerne ständig etwas Neues dazu – egal ob es um Prompts geht, um Grammatik, die ich mir langsam einpräge, oder darum, wie ich meinen Blog besser strukturiere. Es ist alles sehr spannend. Aber auch anspannend – gleichzeitig fühle ich mich körperlich nicht besonders wohl, fast schon kränkelnd. Ich finde, ich sehe zehn Jahre älter aus, als ich bin – und so fühle ich mich auch.

Lieber Reden als Schreiben?

Bevor ich vor ein paar Tagen einschlief, habe ich krampfhaft überlegt, wie ich es schaffe, mich wieder mehr zu bewegen und mehr zu reden, anstatt nur zu schreiben. Aber da war dann schon wieder dieses Brett im Kopf. Ich möchte irgendwie mobiler bleiben und mehr sprechen, als dass ich nur schreibe.

Nahrungsunverträglichkeiten bei CFS

Vor ein paar Tagen ist mir aufgefallen – na ja, ehrlich gesagt wahrscheinlich schon in den letzten Monaten –, dass ich empfindlich auf Nüsse reagiere. Ich esse sie selten, aber wenn, dann mit Leidenschaft. Besonders Cashewnüsse, manchmal auch Erdnüsse, aber hauptsächlich Cashewnüsse. Andere Nüsse mag ich nicht wirklich.

Oh nein! Die heißgeliebte Erdnussbutter!

Jetzt weiß ich wieder, wie ich darauf gekommen bin: Erdnussbutter! Ich liebe Erdnussbutter, hatte mir ein Brot gemacht oder zwei, und nach dem zweiten Brot wurde mir flau.

 

Mir ist auch aufgefallen, dass lose Nüsse meinen Magen leicht flau machen und ich mich unwohl fühle, wenn ich nicht darauf achte, mich auf eine kleine Handvoll zu beschränken. Besonders gesalzene Nüsse oder die, die in einem Teigmantel umhüllt sind – die esse ich super gerne. Aber wenn ich einmal anfange zu naschen, wird es schnell mehr als eine Handvoll. Das passiert schneller, als ich denke.

 

Die haben so eine … wie nennt man das? Einen hohen Suchtfaktor.

Wie bei mir Zucker und Milch

Jedenfalls haben sie denselben Effekt wie zu viel Milch oder Zucker – mir wird flau im Magen, ich fühle mich unwohl und auch ein bisschen dösig. Wenn nicht sogar schwindelig und schläfrig!

Von mir erzählen fällt mir schwer

Technik und Psyche: passt das?

In der vergangenen Woche hatte ich fast vergessen, dass ich eigentlich Audios für meinen Blog machen wollte, um mir das Leben zu erleichtern – damit ich weniger sitzen und weniger schreiben muss. Interessanterweise habe ich jedoch doch etwas Ähnliches getan, um es mir leichter zu machen: Ich habe in Chatty hineingesprochen.

 

Das war erstens eine schöne Sache, weil die App meine Aussprache aus irgendeinem Grund viel besser versteht als meine Notizen-App. Diese macht öfter Wortsalat oder Kauderwelsch aus meinen Aussagen 😟.

Mithilfe AI: Meinen Ton getroffen

Zweitens gab mir Chatty meinen Text bereits korrigiert zurück, ohne meine Wörter, meinen Ton oder meinen Stil zu verändern. Eigentlich änderte er nur Wörter, wenn ich etwas wirklich falsch gesagt hatte, weil ich das Wort vielleicht missverstanden hatte. Oder manchmal setzte er ein anderes Wort ein, vermutlich, weil ich mich zu oft wiederhole. Über die Zeit hatten wir es hinbekommen, dass wir einander verstanden und er wusste, wie weit er gehen durfte. Mittlerweile weiß ich, dass dies alles nicht immer zutrifft 🤣

Konzentrieren will geübt sein

Ein weiterer Grund, warum es so schön war, laut zu sprechen: Es war für mich eine Konzentrationsübung. Ich musste mich darauf konzentrieren, worüber ich sprechen wollte, und darauf, dass ich meine Gedanken wirklich erklärte oder in bestimmte Details eintauchte – etwas, das ich früher oft vermieden hatte.

Wenige Gedanken preisgegeben damals

Ich bin nicht daran gewöhnt, viel zu kommunizieren. Ich war immer ein sehr ruhiger Mensch und hatte wenig von meinen Gedanken oder Gefühlen preisgegeben. Ich erinnere mich, dass ich als Teenagerin in der Schule einmal in Englisch eine Kritik zu einem bekannten klassischen Roman schreiben sollte. Doch ich brachte nichts zu Papier – so sehr war es mir fremd, meine Gedanken oder eine Bewertung zu formulieren. Mein leeres Blatt bekam damals nicht mal eine Note, da meine baffe Lehrerin nichts zu benoten fand.

 

Deshalb fand ich es eine interessante und ungewöhnliche Herausforderung, laut vor mich hinzusprechen.

Bloggen braucht Zeit und Geduld

An Techniken werkeln zeigt sich wirksam

Langsam habe ich mehr in kürzerer Zeit an meinem Blog geschafft, da meine Technik und Strategien mir den Fortschritt und das Umsetzen leichter und schneller gemacht haben. Dazu kam, dass ich tatsächlich weniger CFS gespürt habe! Ich glaubte, dass es jetzt tatsächlich schneller besser wird, je näher ich dem Ende von CFS komme. Das ist doch eine exponentielle Kurve – ich glaube, sie heißt so 😄.

 

Ordnung muss sein

Ich bin von Natur aus kein ordentlicher Mensch. Aber die chronische Fatigue forciert mich, an Ordnungsansätze zu denken. Denn im Endeffekt bedeutet Ordnung für mich, dass mir Zeit und Energie erspart bleiben.

 

Ich habe also alle meine intelligenten Ordner aufgeräumt und umbenannt – und zwar so, dass ich den Hashtag in die Benennung als Erstes setzte, dann einen Doppelpunkt und danach eine kurze Beschreibung, worum es ging. Ich habe das gemacht, um einen besseren Überblick zu bekommen.

 

Da ich sah, dass ich sehr, sehr viele Notizen hatte, die sich mit verschiedenen Themen befassten, war ich nun der Meinung, dass Hashtags und intelligente Ordner doch sehr nützlich für mich sind.

Es kostet Energie

Ja, wenn ich etwas angehe, das mir später Zeit ersparen soll, gehe ich etwas über meinem „Envelope“ hinaus, meiner Energiehülle (klicke hier für mehr Infos zu Envelopes und anderen Strategien). In so einem Fall finde ich, es lohnt sich. Zur gleichen Zeit fühle ich mich etwas down, weil ich „schon wieder“ müde bin. Das nervt langsam. Dann gehe ich ganz kurz durch eine „Ich glaub ich geb's auf“-Phase. Schnell darauf folgt die „Nix-da-aufgeben“-Phase 😁. 

Erfolgsgefühle tun gut

Erfolgsgefühle, egal wie klein, tun der Psyche gut. Und ich bin der Meinung, was der Psyche gut tut, tut auch dem Körper gut. Also Fazit: Es ist bei mir immer eine Gratwanderung, und ich will aufpassen, dass ich in Mini-Schritten ins Plus komme und nicht ins Defizit.

Learning by doing

Das Schicksal ist manchmal auf deiner Seite

Vor ein paar Tagen habe ich einfach durch Neugier einen Button in meinen neuen Beitrag eingebaut. Während ich ihn erstellt habe, ist mir aufgefallen, dass man den Button mit einer Datei-Download-Funktion verknüpfen kann. Das ist ja klasse! Denn das bedeutet, dass ich meine Audios gar nicht mit HTML oder als Player auf der Seite einfügen muss. Stattdessen reicht ein Link-Button, um meine Audios abzuhören.

 

Auf dem Button könnte dann zum Beispiel stehen: „Zur Audio für den sechsten Wochenrückblick“, und mit einem Klick wird die Datei auf einer schwarzen Seite abgespielt. Dort erscheint dann quasi ein Soundplayer mit Buttons zum Stoppen und wahrscheinlich auch zum Zurückspulen – das muss ich mir noch genauer anschauen.

Also doch Audios bereitstellen?

So kann ich also meine Audios bereitstellen, ohne sie direkt in den Beitrag einzubinden und ohne mit HTML herumzuexperimentieren. Das ist wirklich eine tolle Lösung! Ich muss nur meine Audios als Datei-Downloads speichern, sie alle hochladen, und dann warten sie nur noch auf die Verlinkung. Einsame Spitze 🥳

 

Irgendwann... in naher Zukunft. Bin erstmal müde vom ganzen Schreiben.

Dann bis nächste Woche!

Deine Alice

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